Verhaltenstherapie (abgekürzt: VT)
Verhaltenstherapie ist eines der großen gegenwärtigen psychotherapeutischen Verfahren. Der Begriff bezeichnet heute ein ganzes Spektrum von Interventionsmöglichkeiten und (Unter-) Richtungen. Diesem Spektrum ist gemeinsam, dass die Hilfe zur Selbsthilfe für den Patienten im Mittelpunkt steht, und ihm nach Einsicht in Ursachen und Entstehungsgeschichte seiner Probleme Werkzeuge an die Hand gibt, mit denen er dann seine Situation ändern kann. Dabei spielt die -wissenschaftliche - Fundierung in der LERNTHEORIE eine wichtige Rolle: Sie betont, dass Verhalten sowohl erlernbar als auch verlernbar ist. Gleichzeitig geht die Verhaltenstherapie über die engen Grenzen der (ursprünglichen) Lerntheorie hinaus, indem sie Kognitionen, Motive, Emotionen, physiologische Faktoren und sozialen Kontext in den Vordergrund der Bemühungen stellt. Wichtig ist, dass die VT immer Ergebnisse empirisch überprüft: Dass nämlich die gefundenen Lösungen "im Experiment" auf Funktionieren überprüft werden - dabei kommt es nicht darauf an, dass es "gleich" funktioniert - sondern muss so betrachtet werden, wie z.B. die Entwicklung eines Automobils, wo zumindest einige Probefahrten nötig sind, um ein funktionierendes und sicheres Automobil (hier also: Verhalten) zu erreichen.
Deshalb ist es wichtig, dass der Patient keine passive Veränderungserwartung hat, sondern selbst bereit ist, (in Maßen) zu experimentieren, selbst die Erfolge zu bewerten, aber auch alte Bewertungen in Frage zu stellen.
Mitarbeit und Eigenaktivität sind also für diese Therapieform sehr wichtig!
(Definition modifiziert nach Universität Leipzig, FB Verhaltenstherapie sowie Wikipedia)